
Der Aussichtspunkt auf Ještěd (Jeschken) ist ein Anziehungspunkt für Touristen. Die Stahlkonstruktion mit einem Pendel schützt ihn vor dem Wind
Das Gebäude auf Ještěd (Jeschken) ist zu einem beliebten Symbol der Region Liberec (Reichenberg) im Norden der Tschechischen Republik geworden. Die Einzigartigkeit des Projekts, das die Funktion eines Senders mit der eines Berghotels und eines Restaurants verbindet, wurde durch die Verleihung des Perret-Preises durch die Internationale Architektenvereinigung im Jahr 1969 bestätigt.
Das Bauwerk, dessen Silhouette im Logo von Liberec (Reichenberg) erscheint, ist ein Wahrzeichen und eine Dominante der Region. Sie hat die Form eines einteiligen rotierenden Hyperboloids und wurde im Jahr 1973 auf dem Gipfel des Ještěd-Bergs fertiggestellt.
Das Gebäude ist fast 100 Meter hoch und hat einen kreisförmigen Grundriss mit einem Durchmesser von 33 Metern. Der Autor des Projekts ist der Architekt Karel Hubáček, der von Zdeněk Patrman bei der Statik des Gebäudes und von Otakar Binar bei der Inneneinrichtung unterstützt wurde. Ursprünglich befand sich auf dem Gipfel des Berges ein Holzhotel, das in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts abbrannte.
Für das neue Projekt musste ein haltbareres Material verwendet werden. Der Sockel besteht aus einer runden Stahlbetonplatte. Das tragende Element des Gebäudes besteht aus zwei konzentrischen Stahlbetonzylindern, die im Werk Průmstav in Pardubice hergestellt wurden. An diesen Zylindern sind die einzelnen Stockwerke an Stahlkonstruktionen aufgehängt.
Kurz nach Fertigstellung des Turms kam es jedoch zu mehreren Fällen, in denen der schlanke Teil des Turms bei starkem Wind schwang, was Anlass zur Sorge erweckte. Daher wurde ein Pendel entwickelt, um die seitlichen Schwingungen des Baues auszugleichen. Zdeněk Patrman arbeitete daran mit dem Tschechischen Institut für Mathematik zusammen.
Die Wahl fiel auf Stahl aufgrund seiner besonderen Eigenschaften, insbesondere seiner hohen Festigkeit und Langlebigkeit, in denen er sich auszeichnet. Aus diesem Grund wird er auch heute noch für verschiedene Konstruktionen verwendet, insbesondere für Lager- und Landwirtschaftsgebäude, die ebenfalls von der Gesellschaft Borga realisiert werden.
Dieses einzigartige Gebäude lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher auf Ještěd. Außerdem steht es seit dem Jahr 2006 unter Denkmalschutz, so dass bei einer eventuellen Reparatur mit den Denkmalschützern verhandelt und zusammengearbeitet werden muss.