Drei Metalle aus den alten Zeiten, über die wir bis heute staunen

Produkte aus Metallen, vor allem aus Stahl, begleiten uns fast auf jedem Schritt. Wir essen mit Besteck aus Edelstahl, wir fahren Autos aus einem speziellen, leichten und resistenten Stahl, wir arbeiten in montierten Stahlhallen, wir wohnen immer öfter in Häusern mit Metallkonstruktionen. Das Eisen, der Stahl, aber auch andere Metalle helfen schon seit Millenia die menschliche Geschichte zu erschaffen. Meistens halten wir sie für etwas vollkommen übliches. Trotzdem kennen wir auch solche, die in den alten Zeiten eine fast mystische Bewunderung genossen haben und über die auch heute die Experten und Wissenschaftler staunen. Welche antike Metalle haben ihre Zeit völlig übertroffen und warum sind sie so besonders?

 

Ägyptisches meteorisches Eisen

Die alten Ägypter waren in vielen Hinsichten eine sehr fortgeschrittene Zivilisation und ihre Baufähigkeiten sind bis heute ein Rätsel. Berühmt ist auch zum Beispiel die ägyptische Medizin. Jedoch konnten die alten Ägypter kein Eisen herstellen – das konnte übrigens in der Zeit niemand. Viele von uns wird aber der Fakt überraschen, dass sich unter den archäologischen Schätzen des alten Ägypten auch Eisenperlen befinden, die aus c.a. den Jahren 3000 v. C. stammen, oder ein Eisendolch, der in der Gruft von Tutanchamon (1500  v.C) gefunden wurde. Wie ist es möglich, dass bei den Ägyptern lange vor der Eisenzeit, Eisen gefunden wurde? Es ist vom Himmel gefallen, buchstäblich. Dank moderner Technologien haben die Wissenschaftler erfahren, dass diese Gegenstände aus meteorischem Eisen hergestellt wurden. Wie haben sie das erkannt? Unter anderem auch so, dass dieses ägyptisches Eisen Nickel enthält, das wir im irdischen Eisen nicht finden würden.

 

Schwertstahl „Ulfberht“

Die Vikinger Schwerte aus dem 8. und dem 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, die das mysteriöses Zeichen Ulfberht haben, hat der britischer Historiker Alan Williamsals als die besten Schwerte, die jemals hergestellt wurden, bezeichnet. Sie waren leicht, aber stark und flexibel, also konnten sie einfach in die Rüstung der Feinden eindringen; sie haben sich weder in den Schutzschildern festgeklemmt, noch sind sie bei starkem Einschlag abgebrochen. Einen Ulfberht Schwert hat sich damals jeder europäischer Krieger gewünscht. Wie ist das passiert, dass diese auf den ersten Blick übliche Schwerte eine fast göttliche Reputation bekommen haben und wem haben sie für ihre unikaten Eigenschaften zu verdanken? Sie wurden aus einem erstklassigen Stahl geschmiedet, deren Qualität die Zeit um mindestens Tausend Jahre überholt hat. Andere Schwerte aus der Zeit wurden normalerweise aus einem weichen Eisen mit niedrigem Anteil des Kohlenstoffs hergestellt, wobei der Stahl der ulfberhter Schwerte kaum unerwünschte Schlacke enthalten hat und gleichzeitig mehr Kohlenstoffbeimischung. Für die Herstellung von so einem reinen Stahl hat man dazu noch einen Ofen mit Temperaturen um 1650 Grad Celsius gebraucht, was in den mittelalterlichen Bedingungen wohl wie ein Wunder war. Die Wissenschaftler wissen bis heute nicht, wie das die Vikinger geschafft haben. Es wird jedoch spekuliert, dass sie das Know-How dieser Schwertherstellung, sowie das hochwertige Eisenerz als Grundrohstoff, aus Mittelasien mitgebracht haben.

 

Damaststahl

Der Damaststahl war ein weiteres altes Metall, dass sich mit einem übernatürlichen Status schmücken konnte. Die Gegenstände aus diesem Material wurden im Nahen Osten zwischen dem 3. und dem 17. Jahrhundert hergestellt, dann ging jedoch die Technologie dieser Herstellung verloren.

Seit jener Zeit versuchen Schmieder auf der ganzen Welt diesen Stahl nachzumachen, aber die Technik der alten Meistern hat bis heute niemand wiederentdeckt. Die Grundlage steckt  wahrscheinlich in der Schichtung des Stahls mit unterschiedlichem Inhalt des Kohlenstoffs, was zu dem typischen Aussehens des Damaststahls führt: das Muster auf den Klingen der Damastwaffen hat wie ein sich kräuselnder Fluss ausgesehen. Waffen aus diesem Stahl waren unglaublich scharf und flexibel: man sagt, das ein Damastschwert leicht auch damalige Gewehrläufe zerschlagen konnte. Im Jahr 2006 hat ein Team deutscher Wissenschaftler eine Klinge aus Damaststahl gründlich untersucht und auf ihr Nano-Rohren aus Kohlenstoff entdeckt, was die unikaten Eigenschaften dieses Metalls erklärt, und das sehr wahrscheinlich  auch als Inspiration für den fiktiven Valyrischen Stahl aus der bekannten Buchsaga Lied von Eis uns Feuer, gedient hat.