Kolonnade Teplice: ein einzigartes Objekt, das sich durch eine Kombination aus Glas mit Stahl auszeichnet
Zu den bedeutendsten tschechischen Bauten des zwanzigsten Jahrhunderts gehört die Teplitzer Glaskolonnade, die ein Bestandteil des Kulturhauses ist. Diese beiden Objekte bilden gemeinsam ein Ganzes, das zur selben Zeit entstand. Die Kolonnade ist ein spezielles Gebäude, das nur aus zwei Materialien besteht - Glas und Stahl.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde an der Stelle, an der sich die heutige Kolonnade befindet, das jüdische Viertel abgerissen. Das Stadtzentrum von Teplice war lange auf der Suche nach seiner Form, die Architekten wussten nicht, wie man sie benutzt. In den siebziger Jahren entstand anschließend der endgültige Entwurf, dessen Bestandteil eben die Kolonnade war, die nach langen Planungen ein paar Jahre später endlich errichtet werden konnte.
Dem Werk nahmen sich die Architekten von Liberec aus dem bekannten Atelier SIAL unter der Leitung von Karl Hubáček, für den die Benutzung von Stahl in den Gebäuden typisch ist, an. Er steht zum Beispiel auch hinter dem Bau des bekannten Senders aus Stahl auf dem Ještěd (Erhebung im Jeschkengebirge in Nordböhmen, Anm.d.Ü). An dem Projekt der Kolonnade beteiligten sich weitere berühmte Namen von Architekten, zum Beispiel Michal Brix oder Otakar Binar.
Das Objekt fesselt den Blick jedes Vorübergehenden. Es wird von den Fachleuten für technisch präzise ausgearbeitet und sich poetisch in das Zentrum von Teplice einfügend gehalten. Es basiert nämlich auf dem Kontrast von tragenden Stahlsäulen und Glasfüllungen. Dadurch dient es als deutlich entlastende Ergänzung zu dem monumentalen Dom der Kultur. Gemeinsam bilden diese zwei Gebäude die Hauptpassage im anliegenden Park.
Die postmoderne Kolonnade wird für ein zeitloses Werk gehalten. Die Gesamtlänge beträgt einhundertsiebzig Meter, die Höhe fünfzehn Meter. Die gläsernen Tafeln wurden von Teplitzer Glasmachern nach Maß angefertigt. Das hängt damit zusammen, dass einer der Anforderungen bei der Planung darin bestand, dass es zur Verbindung der örtlichen Industrie, Architektur und Gebäuden kommt.
Auch wenn die Kolonnade an sich eine ästhetische Funktion hat, wird sie gleichzeitig auch praktisch genutzt. Sie dient nicht nur zum Promenieren der Kurgäste, sondern auch für die Freizeitaktivitäten der Einheimischen. Im Verlauf des Jahres finden hier Jahrmärkte, Modeshows, Vorträge und auch Porzellanmärkte statt.